Geschichte
Ansbach-Triesdorfer Rind - Geschichtliches
Vortrag (Freilandmuseum Bad Windsheim, Tag der bedrohten Haustierrassen)
Literatur zum Ansbach-Triesdorfer Rind.
Kurze Zusammenfassung der Zuchtgechichte:
bis 1740: | in Mittelfranken war braunes und rotes Landvieh, zum Teil mit Blesse, vorherrschend. | |
1740: | wurden vom Ansbacher Markgraf Wilhelm Friedrich sechs schwarz-weiße Kühe aus Holland und 25 friesische Niederungsrinder eingeführt. --> Gründung der Holländerei in Triesdorf. | |
1757: | wurden weitere friesische Bullen und Höhenfleckvieh aus der Schweiz gekauft. Kreuzung beider Rassen, um die Zugleistung zu verbessern. Überschüssige Tiere wurden an die Bauern der Umgebung abgegeben. | |
1780: | ein Bulle und 24 weibliche Tiere des Höhenfleckviehs aus der Schweiz wurden in die Zucht integriert. Dies verbesserte die Zugkraft und die Mastfähigkeit der Ochsen | |
1800: | brach die Lungenseuche aus und raffte den gesamten Triesdorfer Bestand hin. | |
1801: | wurden 17 graubraune weibliche Tiere und ein Bulle aus der Schweiz importiert. | |
ab 1809: | wurden Ansbach-Triesdorfer Bullen, die aus der Kreuzungszucht hervorgingen, eingesetzt. | |
1830: | Zwei Bullen und 12 weibliche Tiere wurden in Friesland angekauft. | |
1834: | wurden wieder neun schwarz-weiße Ostfriesen-Kühe und zehn weibliche Tiere sowie zwei Bullen aus dem Schweizer Simmental in die Herde integriert. | |
1836: | wurde die Herde durch zwölf graugelbe Kühe und zwei Bullen der gleichen Rasse aus dem Österreicher Mürztal ergänzt. Sie gaben zwar viel Milch, hatten jedoch eine zu schlechte Zugleistung. | |
1838: | kamen zwölf graubraune Tiere aus dem Allgäu hinzu, was sehr schöne Kreuzungsprodukte ergab. | |
1849: | raffte ein erneuter Ausbruch der Lungenseuche große Teile der Zuchtherde dahin. | |
1851: | wurden wieder zwölf weibliche Tiere und ein Bulle aus dem Simmental gekauft. | |
1853 | wurde die Herde durch 13 rot-weiße weibliche Tiere und einem Bullen aus West-Friesland ergänzt. | |
1861 und 1874: | wurden wieder einige Simmentaler Tiere eingeführt. | |
1879: | wurden erneut rot-weiße ostfriesische Tiere erworben | |
1881: | wurden wieder elf rot-weiße "Breitenburger"-Kühe aus Friesland angekauft. Im gleichen Jahr wurden wieder einige Simmentaler Tiere importiert. | |
1883: | folgten weitere rot-weiße Ostfriesen | |
1885, 1890 und 1895 | wurden neue Simmentaler Tiere in den Bestand aufgenommen. | |
ab 1896: | wurde versucht, die Tiere in "Reinzucht" weiter zu züchten. | |
1898 bis 1925: | fehlten jedoch immer wieder Tigerbullen und es wurden daher immer wieder Simmentaler Bullen eingesetzt. | |
bis 1940: | wurde durch den ständigen Einsatz von Simmental-bullen der Triesdorfer Tiger verdrängt . |
Die Rasse Ansbach-Triesdorfer Rind wird seit den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts nicht mehr züchterisch bearbeitet. Die letzte Beschreibung in einer wissenschaftlichen Arbeit stammt aus dem Jahre 1925 (Beutner). Darin wird auch erwähnt, dass mit dieser Rasse in Kleinbetrieben weitergearbeitet wurde.
1987 wurde auf Anregung des Bezirkstages durch das Tierzuchtamt Ansbach geprüft, ob es in den Ursprungsgebieten noch Rinder gibt, die der Ansbach-Triesdorfer Rasse ähnlich sind. Reinrassige Tiere konnten nicht mehr gefunden werden. Es wurden einige Rinder in Fleckviehherden gefunden, die in Farbe und Fellzeichnung deutlich vom Fleckvieh abwichen und zwar in die Richtung, die bei Ansbach-Triesdorfer Rindern beschrieben wurde.